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Zuchtphilosophie

Jetzt nach 16 Jahren Zucht und 12 Würfen, ist es an der Zeit einmal Resümee zu ziehen.

Habe ich meine Vorstellungen verwirklichen können? Wo musste ich Abstriche machen ?

Wie man schon an der Zahl der Würfe sieht, bin ich immer noch ein "kleiner" Züchter, dass wird auch so bleiben, da meine Mädels mit mir (oder wahlweise Elke) bis zu ihrem Tod leben. Miethündinnen oder auch platzierte Hündinnen lehne ich ab,

zu einem Wurf gehört  Vertrauen und Sicherheit.

Dazu , es nennt sich Epigenetik, gibt es inzwischen auch ganz interessante, wissenschaftliche Abhandlungen z.B. von Dr.Irene Sommerfeld-Stur oder Dr. Helga Eichelberg, deren Vortrag über Zucht  hier zu finden ist, wer einen kurze Einblick in die Vererbung möchte, sollte es lesen.

Im Großen und Ganzen bin ich wirklich zufrieden.

Ich habe in dieser Zeit viele nette Leute kennen gelernt, natürlich auch ein paar weniger Nette.

Ich habe Erfolge gefeiert und Rückschläge hinnehmen müssen.

Ich habe das Wunder der Geburt erlebt und genauso auch mit dem Tod um zu gehen lernen müssen.

Ich hatte mir vorgenommen mittelgroße, temperamentvolle, schwarze Briards zu züchten, dass ist bis auf wenige Ausnahmen

auch gelungen.

„Charmantes crapules“ sollen nicht lang sein und nicht ganz glatt im Fell........... auch das hat geklappt.

Dann müssen sie für mich auch noch das richtige Temperament haben, dass heißt schnell zu motivieren , aber auch rasch wieder abzustellen sein, kurz gesagt leichtführig.

Auch das trifft auf die meisten „Schurken“ zu haben doch inzwischen 19  „charmantes crapules“ die Verhaltenstests (16 x cfh, 3x BCD )zur Zuchtzulassung und zwei in Amerika bisher den „Good Citizen - Test bestanden.

Verhalten ist mir sehr wichtig , vor allem bei meinen Zuchthündinnen, Belastbarkeit steht da an erster Stelle.

Eine Hündin mit schlechtem Nervenkostüm wird ihre Welpen nicht so gut prägen und erziehen können, wie ich es von einer guten Zuchthündin erwarte.

Deshalb wird man meine eigenen Hündinnen auch eher auf den Selektionen im In-und Ausland sehen, als auf der Schönheitstiteljagd  quer durch Europa.

Dann gibt es bei mir das große Ziel auch in 20 Jahren noch in den Ahnentafeln einiger Briards meinen Zwingernamen lesen zu dürfen. Bis jetzt sieht es gut aus (Stand 05.05.14)Chiva du bois de la Paix ist 20 x Mutter; 112 x Oma; 120 x Uroma; 133 x UrUr-Oma  und sogar 10x Ur-Ur-Ur-Oma (so langsam verliere ich den Überblick) Und es geht munter weiter. (ich habe aufgegeben 9/17)

Hier noch ein großes Dankeschön an alle Züchter im In- und Ausland die unseren Rüden vertrauen .

Meine Ansprüche an meine Zuchthündinnen sind eigentlich in einem Satz zusammen zu fassen.:

Wenn meine Hündin ein Deckrüde wäre, würde ich sie dann einsetzen????

Nur wenn ich diese Frage spontan mit ja beantworten kann, wird sie bei mir Mutterfreuden genießen dürfen.

Jeder der die hohen Ansprüche an Deckrüden kennt, weiß was dieser Satz bedeutet.

Ich hoffe, dass ich auch in den kommenden Jahren auf eine große Anzahl völlig briard-begeisteter Schurkenbesitzer schauen kann, denn das Wichtigste überhaupt ist ein glückliches und zufriedenes Miteinander von Hund und Halter.

Auf jeden Fall habe ich inzwischen gelernt, dass man auch bei noch so sorgfältiger Planung der Natur nie so ganz in Handwerk pfuschen kann . Wir Züchter montieren schließlich keine Kühlschränke, sondern züchten Lebewesen, mit all ihren Fehlern und Macken. Ich verspreche hier keinen perfekten Briard, sondern einen gut sozialisierten Freund für´s Leben.

Hier kann man  jeden Fehler kaufen, den man anderswo auch bekommt.

Sollte ich auch nur einmal den perfekten Briard züchten, werde ich meine Zucht sofort einstellen.

Das bringt mich zu noch einer grundlegenden, aber nicht neuen, Erkenntnis :

Ein Weiterkommen in der Zucht ist nur mit absoluter Ehrlichkeit möglich.

Also mein Appell an alle Züchter:

Ehrlichkeit beginnt immer in der eigenen Zucht, es hilft nichts nur über die Fehler der Anderen zu sprechen !!!!

Chiva du bois de la paix

die Urmutter aller " Schurken"

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